Neuer Gemeinderat

Auszug aus dem Willisauerboten vom Dezember 2021:

Marcel Beutler in Stiller Wahl gewählt
Der 34-jährige Marcel Beutler tritt die Nachfolge von Bauvorsteher Roger Scheidegger an: Bis zum Eingabeschluss von heute Montagmittag blieb er der einzige Kandidat für die Ersatzwahl des Gemeinderates.

Marcel Beutler ist in Stiller Wahl in den Roggliswiler Gemeinderat gewählt worden.
«Ich freue mich sehr über die Wahl in den Gemeinderat und dass ich die Möglichkeit bekomme, aktiv in der Gemeinde mitzuarbeiten», sagte Marcel Beutler kurz nachdem bekannt wurde, dass er bis zum Eingabeschluss der einzige Kandidat für die Ersatzwahl in den Roggliswiler Gemeinderat geblieben ist. Er bezeichnete die Wahl als schönen Erfolg und eine gute Sache für die persönliche Entwicklung. Sich selber beschreibt Beutler als pragmatisch. Durch seine zehnjährige Führungserfahrung im Berufsleben sei er sich gewohnt Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Die nötige Fachkompetenzen für den Job als Bauvorsteher werde er sich aneignen.

Seit gut zwei Jahren politisch aktiv
Der 34-jährige Marcel Beutler ist auf der politischen Landkarte kein unbeschriebenes Blatt. 2019 schloss er sich der SVP Pfaffnau an, kandidierte im selben Jahr für den Kantonsrat und übernahm den Posten des Vizepräsidenten bei der SVP Wahlkreis Willisau. «Ich war schon lange politisch interessiert und verfolgte das Geschehen. Schliesslich kam der Zeitpunkt, als ich nicht mehr einfach nur mitreden, sondern auch selber mithelfen wollte.» Er sei der festen Überzeugung, dass es nur so funktioniere. «Es steht und fällt mit den Leuten, die bereit sind, anzupacken.»

Genau dies tut er künftig im Roggliswiler Gemeinderat. «Seit ich politisch aktiv bin habe ich stets mit einem Auge auf Roger Scheideggers Posten geschielt. Doch ich hätte nie kandidiert, wenn er nicht zurückgetreten wäre. Meiner Meinung nach hat er stets ausgezeichnete Arbeit geleistet», sagt Beutler. Als die IG Roggliswil gemeinsam mit dem Gemeinderat im November einen Infoanlass zum Gemeinderatsamt organisierte, nahm auch Marcel Beutler teil. Für ihn sei bereits vorher zu 70 Prozent klar gewesen, dass er kandidieren möchte. Die Veranstaltung habe bei ihm schliesslich das sehr positive Bild, das er vom jetzigen Gemeinderat gehabt habe, noch verfestigt. Als die IG drei Wochen nach dem Infoanlass auf ihn zukam, um sich nach seinem Interesse zu erkundigen, hatte dieser bereits damit angefangen, Unterschriften zu sammeln.

Herausfordernde Kombination
Marcel Beutler ist keiner, der etwas dem Zufall überlässt. Er will anpacken, vorausgehen, vorwärtskommen, hat «Vortrieb» wie er selber sagt. «Mit Tatendrang und Verstand in eine sichere Zukunft» steht auf der Website der SVP Kanton Luzern unter seinem Konterfei. «Ich bin gerne in der Schweiz und in Roggliswil, will, dass dies so bleibt.» Es gebe immer wieder Sachen, welche die Stabilität ins Wanken bringen. Daher pflege er eine eher konservative Haltung, sagt Beutler und gibt mit der Raumplanung gleich ein Beispiel. «Die Reglementarien werden immer strenger, das Bauen bürokratischer. Um heute ein Baugesuch eingeben zu können, muss man fast studiert haben. Es ist sicher nicht der zielführende Weg, alles zu verkomplizieren und zu erschweren.»

Nicht nur in der Politik hat Marcel Beutler erste Spuren hinterlassen; jene im Berufsleben sind bereits um einiges grösser. Der gelernte Automatiker hat in der Aufzugsbranche, im Maschinenbau und in der Logistik Erfahrungen gesammelt, sich vom einfachen «Büezer» bis zum Abteilungsleiter hochgearbeitet. Beutler führte Abteilungen bei Grossunternehmen und sitzt nun seit gut zwei Jahren in der Geschäftsleitung eines in Biel ansässigen Maschinenbauunternehmen, das Reinigungsanlagen für die Pharma und Medizinaltechnik produziert. Er ist verantwortlich für Konstruktion, Produktion, Logistik und den strategischen Einkauf in Frankreich, Deutschland und der Schweiz, viel im In- und im nahen Ausland unterwegs. Ist ein solcher Job überhaupt mit dem 20-Prozent-Pensum des Gemeinderatsamts vereinbar? «Ich bin sehr flexibel, nicht standortgebunden, kann auch von zu Hause aus arbeiten.» Klar sei es eine Herausforderung, das alles zu koordinieren. Aber er habe schon die Berufsmatura und all seine Weiterbidungen berufsbegleitend gemacht, nebenbei immer mindestens 80 Prozent gearbeitet. «Das zeigt, dass ich belastbar bin und mehrere Bälle gleichzeitig hochhalten kann.» Sollte es ihm wider aller Erwartungen trotzdem zu viel werden, stünde auch eine Reduktion des Arbeitspensums zur Debatte. Was Marcel Beutler mit Sicherheit ablegt ist sein Job als Prüfungsexperte für Poly- und Produktionsmechaniker. «Einerseits aus Zeitgründen. Nach acht Jahren ist aber auch die Zeit gekommen, den Stuhl zu räumen und Platz zu machen für frische und junge Experten.»

Handwerklicher Familienmensch
Ist Marcel Beutler nicht am arbeiten, verbringt er viel Zeit mit seiner Ehefrau und den beiden Kleinkindern. Im Winter ist er auf den Skiern anzutreffen, im Sommer mit der Angelrute an irgendeinem Gewässer. Allzu viel Zeit dazu bleibt aber nicht. 2015 kaufte sich das Ehepaar Beutler ein altes Eigenheim in Roggliswil, das es seither einer Sanierung und Modernisierung unterzieht. «Ich bin in der Werkstatt gross geworden. In meinem jetzigen Job fehlt mir aber das handwerkliche. Beim Umbau kann ich mich verwirklichen», sagt Beutler. Der Anteil jener Arbeiten, die er selber ausführen könne, nehme nun jedoch immer mehr ab. Hinzu kommt der Job als Gemeinderat. «Gut möglich, dass ich nicht mehr allzu viel selber mache, sondern Arbeiten vergebe und wir das gesteckte Ziel, das Haus bis 2025 fertigzustellen, doch noch erreichen.»

Die SVP Wahlkreis Willisau gratuliert Marcel herzlich zur Wahl und wünscht alles Gute.